nepiepildāmas alkas pēc atstarošanās rīta miglā
MENSCHEN BEI NACHT 
12:56 am [citvalodu, rilke]
Die Nächte sind nicht fűr die Menge gemacht
Von deinem Nachbar trennt dich die Nacht
und du sollst ihn nicht suchen trotzdem
Und macht du nachts deine Stube licht,
um Menschen zu schauen ins Angesicht,
so musst du bedenken: wem.

Die Menschen sind furchtbar von Licht enstellt,
das von ihren Gesichtern träuft,
und haben sie nachts sich zusammengestellt,
so schaust du eine wankende Welt
durcheinandergehäuft.
Auf ihren Stirnen hat gelber Schein
alle Gedanken verdrängt,
in ihren Blicken flackert der Wein,
an ihren Händen hängt
die schwere Gebärde, mit der sie sich
bei ihren Gesprächen verstehn;
und dabei sagen sie: Ich und Ich
und meinen: Irgendwen

Rainer Maria Rilke
Comments 
11:38 am
mmm. Deliziös.
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