Die Nächte sind nicht fűr die Menge gemacht Von deinem Nachbar trennt dich die Nacht und du sollst ihn nicht suchen trotzdem Und macht du nachts deine Stube licht, um Menschen zu schauen ins Angesicht, so musst du bedenken: wem.
Die Menschen sind furchtbar von Licht enstellt, das von ihren Gesichtern träuft, und haben sie nachts sich zusammengestellt, so schaust du eine wankende Welt durcheinandergehäuft. Auf ihren Stirnen hat gelber Schein alle Gedanken verdrängt, in ihren Blicken flackert der Wein, an ihren Händen hängt die schwere Gebärde, mit der sie sich bei ihren Gesprächen verstehn; und dabei sagen sie: Ich und Ich und meinen: Irgendwen
Rainer Maria Rilke | |