Tur aiz loga zvaigznes krīt
nevienam neko nevajag
Rindkopa, kas atbild uz daudziem maniem jautaajumiem. 
22nd-Apr-2009 10:34 pm
´´Schon im 9. Jh. hatte der Erzbischof Hinkmar von Reims in einer für seinen König Luwig II. (877-879) bestimmten Denkschrift die Elemente der karolingischen Tradition gesichtet und dasjenige ausgesondert, was der politischen Autonomie des Westreiches abträglich war, besonders die Erinnerung an die wahren Dimensionen des Imperiums. Diese Konzentration des karolingischen Erbes auf das westrheinische Europa konnte in den Thronkampfen des 10.Jh zur politischen Theorie des französischen Mittelalters werden: Weil Karls regnum Francorum, das Frankenreich, mit dem aktuellen westfränkischen reich gleichgesetzt wurde, konnten auch die Könige aus dem Haus Capet und seit 1328 die valois legitime Amtsnachfolger Karls des Grossen sein, die einzigen noch dazu, den jenseits des Rheins gab es zwar auch Könige, aber das Prädikat ´fränkisch´ wurde ihnen von westlichen Autoren nach Möglichkeit verweigert. Je schwächer die westfränkisch-französisch Könige im vergleich mit den ostfränkisch-deutschen waren, je mühsamer sie sich ihren hochadligen Konkurrenten gegenüber behaupteten, um so mehr mussten sie diese legitimierende Geschichtskonstruktion betonen; je weiter sich die Schere zwischen Anspruch und machtpolitischer Wirklichkeit öffnete, umso scharfsinniger bauten königsnahe Kleriker die Theorie aus.´´

/Beck C.H. Deutsche Erinnerungs Orte I, S.42/
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