Garlaicības augļi
 
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Sunday, November 6th, 2005

    Time Event
    10:17p
    Erlkönig

    Johann Wolfgang Goethe

    Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
    Es ist der Vater mit seinem Kind;
    Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
    Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.


    Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? -
    Siehst Vater, du den Erlkönig nicht?
    Den Erlenkönig mit Kron und Schweif? -
    Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. -


    »Du liebes Kind, komm, geh mit mir!
    Gar schöne Spiele spiel ich mit dir;
    Manch bunte Blumen sind an dem Strand,
    Meine Mutter hat manch gülden Gewand.«


    Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
    Was Erlenkönig mir leise verspricht? -
    Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind;
    In dürren Blättern säuselt der Wind. -


    »Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?
    Meine Töchter sollen dich warten schön;
    Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
    Und wiegen und tanzen und singen dich ein.«


    Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
    Erlkönigs Töchter am düstern Ort? -
    Mein Sohn, mein Sohn, ich seh es genau:
    Es scheinen die alten Weiden so grau. -


    »Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
    Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.«
    Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an!
    Erlkönig hat mir ein Leids getan! -


    Dem Vater grauset's, er reitet geschwind,
    Er hält in den Armen das ächzende Kind,
    Erreicht den Hof mit Mühe und Not;
    In seinen Armen das Kind war tot.

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